S.A.S Prinz Albert II. von Monaco
Geboren 1958 Monaco
- Als Einleitung
"Die Polarregionen sind ein wichtiger Teil meines Engagements für die Erhaltung der Umwelt und des Klimagleichgewichts auf unserem Planeten. Ich bin in die Fußstapfen meines Urgroßvaters, Prinz Albert I., getreten und habe durch seine Erzählungen eine besondere Anziehungskraft auf die Polarregionen entwickelt."
- Warum sind Sie in die Arktis und die Antarktis gereist?
"Soweit es mir meine Verantwortlichkeiten erlaubten, habe ich dieses Engagement nicht nur durch den Austausch mit den besten Experten, sondern auch durch die Erfahrung vor Ort genährt."
- Wann haben Sie die Pole besucht?
"Seit 1982 organisierte mein Vater, Fürst Rainier III, für meine Mutter, meine Schwester und mich eine Initiationsreise, auf der wir diese Länder kennenlernten. Im Jahr 2005 bereiste ich Spitzbergen, die Inselgruppe deren Erforschung meinem Urgroßvater um die Wende zum 20. Jahrhundert in vier Kampagnen die schönsten Erlebnisse bescherte. (...) Dank der viel effizienteren Ausrüstung und Transportmittel als vor einem Jahrhundert konnte ich später die Polarregionen viel weiter erkunden, beide Pole erreichen und zahlreiche antarktische Wissenschaftsbasen besuchen."
- Was hat Sie bei diesen Expeditionen besonders beeindruckt?
"Es ist erschütternd zu hören, was die Experten aus den Eisbohrkernen lesen. Nämlich, dass die CO2-Akkumulation in der Atmosphäre und der Temperaturanstieg heute schneller sind als jemals zuvor in den letzten einer Million Jahren."
- Inwiefern war diese Erfahrung für Sie ausschlaggebend?
"Diese Polarerfahrung hat mir sehr viel bedeutet und mich dazu veranlasst, 2006 meine Stiftung* zu gründen und ihr als eine ihrer vorrangigen Aufgaben den Kampf gegen den Klimawandel mit besonderem Augenmerk auf die Polarregionen anzuvertrauen."
* Die Stiftung Prinz Albert II. von Monaco
- Wie greift Ihre Stiftung konkret ein, um dieses Ziel zu erreichen?
"Meine Stiftung tritt ein um die Forschung zu unterstützen, die Öffentlichkeit für die Bedeutung und die Zerbrechlichkeit dieser Regionen zu sensibilisieren und das Bewusstsein und das politische Handeln auf internationaler Ebene zu entwickeln."
- Wie lassen sich politisches Handeln und der Schutz der Polarregionen miteinander verbinden?
"Weil ich glaube, dass eine solide wissenschaftliche Grundlage für politische Entscheidungen notwendig ist, hat Monaco die Erstellung eines IPCC-Sonderberichts über den Ozean und die Kryosphäre angesichts des Klimawandels gefordert, der 2019 veröffentlicht wird und einen weltweiten Konsens darstellt. (...) Ausgehend von dieser unbestreitbaren wissenschaftlichen Grundlage ist es höchste Zeit Maßnahmen zu entwickeln. Angefangen damit, solange diese Regionen noch relativ unberührt sind, ein Bewirtschaftungsregime einzuführen das die Ökosysteme schützt. Dies hat mich dazu veranlasst, die Einrichtung eines großen Meeresschutzgebietes im Rossmeer im Südlichen Ozean zu fordern."
- Welches der vielen Projekte, die Sie politisch vorangetrieben haben, liegt Ihnen am meisten am Herzen?
"Im Jahr 2016 haben sich China, Russland, die USA sowie rund 20 weitere Länder schließlich darauf geeinigt, das Rossmeer für 35 Jahre zu erhalten. Damit soll in der Antarktis das größte Meeresschutzgebiet der Welt entstehen. Ich weiß sehr wohl, dass ich nur ein bescheidener Akteur bei diesem großartigen Erfolg war. Aber was für ein Genugtun".
- Warum sind die Polarregionen für Sie so wichtig?
"Sie sind das Laboratorium für die Zukunft unseres Planeten angesichts der raschen Erwärmung, die letzten großen Räume, in denen sich die Frage stellt, welchem Entwicklungsmodell wir folgen wollen, zwischen Ausbeutung und Erhaltung der Ökosysteme."
- Welchen Wunsch würden Sie für die Pole formulieren?
"Ich hoffe, dass die Emotionen, die die Schönheit der Polarregionen hervorruft, zusammen mit dem Wissen um ihre wichtige Rolle für den Globus dazu führen, dass die Menschheit sie mit Respekt und Vorsicht betrachtet."