Frederik Paulsen

LEIDENSCHAFTLICHER UNTERNEHMER IM DIENSTE DER POLE

Geboren 1950 Schweden

 

  • Als Einleitung

Als Unternehmer, Verleger und Philanthrop ist Frederik Paulsen auch als Entdecker tätig.  Seine Leidenschaft für die Arktis und Antarktis hat ihn dazu gebracht, sich für die Polarregionen zu engagieren, indem er die wissenschaftliche Forschung direkt unterstützt.

 

  • Wann haben Sie zum ersten Mal die Pole besucht?

Es ist über 20 Jahre her, als ich diese einzigartige Welt während einer Expedition zum geografischen Nordpol entdeckt habe.

Frederik Paulsen hat seitdem alle acht Pole erreicht, vier pro Hemisphäre (den geografischen, den magnetischen, den geomagnetischen und den Pol der Unerreichbarkeit).

 

  • Warum Expeditionen zu den Polen organisieren?

Bei meinen Reisen durch die Arktis wie auch durch die Antarktis hatte ich das Glück, viele Wissenschaftler zu treffen, die immer bereit waren, ihre Studienobjekte und ihre Sorgen über die rasante Entwicklung des Ökosystems das sie erforschen, mit anderen zu teilen. Schon bald wollte ich Expeditionen organisieren, die Wissenschaftler beherbergen damit sie von unserer Logistik profitieren und gleichzeitig uns mit ihrem Wissen füttern können.

 

  • Was ist Ihre Feststellung?

Die Nachrichten, die uns erreichen, sind nicht sehr erfreulich: Packeis und Eisbarrieren brechen auf, die grönländischen Eiskappen und der Permafrostboden schmelzen, die Gletscher verschwinden planmäßig, der Wettlauf um die Ausbeutung fossiler Ressourcen ist ungebremst. Es gibt viele Gründe die Anlass zur Sorge geben.

 

  • Gibt es Gründe, trotz allem optimistisch zu sein?

Die Einrichtung eines neuen Meeresschutzgebiets im Rossmeer, an der seine Königliche Hoheit Prinz Albert II maßgeblich beteiligt war, oder das Pariser Klimaabkommen brachten etwas Optimismus in diese traurige Litanei.

 

  • Können Sie konkrete Beispiele für Ihre Maßnahmen anführen?

Eine Aktion, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, wurde vom South Georgia Heritage Trust, den ich gegründet habe durchgeführt und führte zur Vernichtung aller Ratten die seit einem Jahrhundert auf der subantarktischen Insel Südgeorgien lebten. Diese Kampagne, die größte, die jemals durchgeführt wurde, hat zu einer bedeutenden Rückkehr der Artenvielfalt geführt.

Gemeinsam mit dem Schweizerischen Polarinstitut organisierten wir eine Expedition zur Erforschung des Südpolarmeeres, dass für die Zukunft unseres Planeten von entscheidender Bedeutung ist (die wichtigste Kohlenstoffsenke der Erde) und dennoch der am wenigsten bekannte Ozean ist. Die Expedition besuchte alle subantarktischen Inseln, die an den Ozean angrenzen, und ermöglichte so einen umfassenden marinen und terrestrischen Einblick in dieses Ökosystem und seine Kryosphäre.

 

  • Wie inspirieren mich die Polarregionen?

 "Die Zivilgesellschaft muss sich stärker einbringen und sich stärker engagieren. (...) Heute lastet eine schwere Aufgabe auf den Wissenschaftlern aller Länder, nämlich unser noch zu lückenhaftes Wissen über die Polarregionen zu vertiefen, uns über die Zukunft dieser Klimawächter aufzuklären und vor allem Lösungen vorzuschlagen um die derzeitige dramatische globale Erwärmung abzuschwächen oder gar umzukehren."

(Im Herzen der polaren Welten, zwischen Erwärmung und Begehrlichkeiten, Robert Calcagno, 2022)

 

"Die Zivilgesellschaft muss sich mehr einbringen und stärker engagieren